Das stolze Baskenland

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Die Tage an der französischen Atlantikküste waren ja schon richtig lässig. Sich „nach Plan treiben lassen“, nenne ich meine Lebensform gerne. Auf diese Weise reise ich auch. So haben wir in den vergangenen Tagen Vieles erlebt, Neues erfahren und trotzdem Körper und Seele baumeln lassen. Nun geht es mit Neugierde weiter nach Spanien.

Euskadi heißt das Baskenland in baskischer Sprache. Der Ursprung der alten Sprache ist immer noch unerforscht und nicht in indogermanischen Sprachwurzeln zu finden.

Baskisch kommt auch den Spaniern „spanisch“ vor! Das ist sicher mit ein Grund für das oft große gegenseitige Misstrauen. Den über 50 Jahre anhaltenden abscheulichen Terror der ETA gingen schlimme Repressalien durch die Franco Diktatur voraus. Im Verhandeln mit unterschiedlichen und meist mächtigen Nachbarn sehr geschickt, haben die Basken schon in der Vergangenheit ihre Selbstbestimmung so weit gewahrt, dass sie gegenwärtig sogar steuerautonom ihre Einnahmen verwalten.

Dazu ist das Baskenland durch Vorkommen von Eisenerz ein starkes Industrieland, das nach der Stahlkrise in den 70 er Jahren auf innovativen Kulturtourismus gesetzt hat. Diese Transformation ist in erster Linie, aber nicht nur, durch das 1997 in Bilbao eröffnete Guggenheim Museum des kanadischen Stararchitekten Frank Gehry gelungen. Aber eine Schwalbe macht bekanntlich keinen Sommer! Vielleicht sind die Basken, mit profunden Nationalstolz ausgestattet, so innovativ und offen, weil sie jahrhundertelang als Walfänger bis nach Neufundland gefahren sind. Ein Seefahrervolk mit tiefen Wurzeln in baskischer Erde im Norden Spaniens.

Besonders die durch innovative Umgestaltung der ehemals verschmutzten Stadt Bilbao, auch Bilbaoeffekt benannt, hat das ganze Baskenland wirtschaftlich gepusht. Der Tourismus boomt und mit ständig steigenden Besucherzahlen reiht sich Bilbao in den Reigen der weltweiten Kulturmetropolen ein.

Overtourism gibt es zumindest Ende April noch nicht. Wohldosiert und geplant, wie der Städtebau wirkt auch das Tourismusgeschehen auf mich.

Das ehemals schmutzige und krisengebeutelte Industrieland hat sich transformiert, ohne seine Wurzeln zu verlieren und nimmt den Besucher auf angenehme Weise in seiner Identität auf.

Nach wie vor sind Industrie und Technologie im Baskenland die größten Wirtschaftsfaktoren. Und das verträgt sich hier gut mit dem Tourismus. Sehr gut.

Von Osten kommen wir zuerst in die Hafenstadt Hondarribia. Schon der unaussprechliche Ortsname macht neugierig.

Blick auf Hondarribia
Die historische Altstadt
Mit engen Gassen
In denen Details verwöhnen

Vom Glück geleitet sind wir zu Beginn unserer Reise durch das Baskenland schon in Hondarribia in einem sehr renommierten Lokal gelandet. Die ersten Pintxos, so heißen die pittoresken Gaumenfreuden, legen die Latte für die kommenden Tage sehr, sehr hoch.

Wir radeln auf den Berg Jaizkibel, über den auch der Jakobsweg führt und sehen die spektakuläre Landschaft von oben.

Die Küste Richtung Frankreich
Der Blick zum Atlantik im Norden
Immerhin starten wir auf Meeresniveau,
ohne E , eh klar😉

Weiter geht es gemütlich der Küste entlang. Der Golf von Biskaya sorgt für reichen Niederschlag und damit für üppige Natur und grüne Augenweiden. Die Wiesen und Wälder reichen bis zum Atlantik und malen ein Bild von Küste, dass ich so noch kaum gesehen habe.

Die Küstenorte sind meist in die Fjorde der vom grünen Hinterland fließenden Flüsse gebaut
Weiter der Steilküste entlang

In der Stadt Lekeitio hat es uns besonders gut gefallen. Außerhalb der Saison ist das ein gemächlicher Ort, in dem uns einheimische Spaziergänge auf einen besonderen Stellplatz aufmerksam gemacht haben. Da kann man verweilen, entdecken, spazieren, genießen, ruhen. Denn es stehen uns noch spannende Tage bevor.

Wir wurden von Einheimischen hierher geschickt.
Und konnten es kaum glauben, dass wir hier stehen dürfen
Aussichtsreiches Erwachen
Rudern ist ein beliebter Sport im Baskenland
Tolle Aussichten allerorts
Überall ist es auffallend sauber
Danke Christoph für deine Geduld
Solche Portale könnte ich ewig betrachten
Doch abends wieder angekommen
In der sicheren Hafenkneipe den Tag ausklingen lassen

Unsere Fahrt geht nun weiter nach Bilbao, das uns mit einem Regenbogen begrüßt. Hier erwarten wir die Gruppe von WTKufstein zum Firmenausflug. Es stehen spannende Tage bevor, auf die ich mich sehr freue.

DANKE. LEBEN